- syrische Kirchen
- syrische Kirchen,zusammenfassende Bezeichnung für die im antiken syrischen Kulturraum mit den Zentren Antiochia und Edessa entstandenen christlichen Kirchen: 1) das orthodoxe Patriarchat von Antiochia, geschichtlich in der byzantinisch-reichskirchlichen Tradition des alten, stark hellenisierten Patriarchats von Antiochia stehend; 2) die nach dem Konzil von Chalkedon (451) infolge theologischer Auseinandersetzungen entstandene (westsyrische) Syrisch-orthodoxe Kirche (Jakobiten) und die aus ihrer Missionstätigkeit hervorgegangenene autonome Syrisch-orthodoxe Kirche des Ostens in Indien; 3) die im 5. Jahrhundert in Persien entstandene (ostsyrische) Assyrische Kirche (Nestorianer); 4) das mit der römisch-katholischen Kirche unierte melchitische Patriarchat (Melchiten); 5) fünf mit der römisch-katholischen Kirche unierte Ostkirchen west- und ostsyrischer Tradition: das Maronitische Patriarchat (Maroniten), das Syrisch-katholische Patriarchat von Antiochia (1656 errichtet, 1662 vom Osmanischen Reich anerkannt, 1783 päpstlich bestätigt), die katholische Metropolie der Syro-Malankaren und die Kirche der Syro-malabaresischen Katholiken in Indien (Thomaschristen), das Mitte des 16. Jahrhunderts infolge der von einem Teil der persischen (»nestorianischen») Christen vollzogenen Union entstandene Chaldäisch-katholische Patriarchat von Babylon. (Ostkirchen, Übersicht)
Universal-Lexikon. 2012.